FWF reformiert Angebot für Forschende am Karrierebeginn

11.02.2020

Der FWF führt die Reform seines Förderungsportfolios fort und bietet ab 2021 ein neues Early-Stage-Karriereprogramm für Postdocs an. Das künftige Angebot löst das bisherige Lise-Meitner- und Hertha-Firnberg-Programm ab. Laufende Einreichungen, bedarfsorientierte Fördersummen, Fördermittel speziell für Frauen und der Ausbau des Frauen-Mentorings zählen zu dessen Eckpunkten. Das neue Programm und die begleitenden Maßnahmen sollen Forschende nachhaltig in der Spitzenforschung verankern.

In seiner jüngsten Sitzung legte das Präsidium des Wissenschaftsfonds FWF den Fahrplan für die Harmonisierung seiner Karriereprogramme fest. Nach der Ankündigung im FWF-Mehrjahresprogramm und den umfassenden Konsultationen mit Vertreter/innen der wissenschaftlichen Community sowie Gleichstellungsexpert/innen führt der FWF das Lise-Meitner- und das Hertha-Firnberg-Programm in einem neuen Early-Stage-Programm zusammen. Die Umstellung ist für das Frühjahr 2021 geplant. Die Möglichkeit der laufenden Einreichung, die höhere Flexibilität bei den Projektmitteln, einheitliche Antragsvoraussetzungen und mehr Budgetmittel bringen künftig Vorteile für alle Antragsstellenden mit sich. Die Förderung von Frauen bleibt zentrales Anliegen, die Hälfte der Projektförderungen ist für Frauen vorgesehen. Zudem werden die bewährten Frauen-Mentorings und frauenspezifische Begleitmaßnahmen ausgebaut. Programm und Entscheidungsverfahren werden von internationalen Expert/innen begleitend evaluiert.

Planungen für Harmonisierung im Advanced-Stage-Bereich laufen weiter

Bei der Förderung von Forschenden in fortgeschrittener Karrierephase werden sowohl das Elise-Richter- als auch das START-Programm vorerst fortgeführt. Die Konzeptionsphase für die Harmonisierung in diesem Bereich wird auf Basis der letztjährigen Konsultationen verlängert.

Höhere Gleichstellungsstandards für alle FWF-Programme

Zusätzlich zur Harmonisierung des Portfolios greift der FWF weitere Punkte auf, die der Konsultationsprozess hervorgebracht hat. So werden die Gleichstellungsstandards in den Entscheidungsverfahren aller FWF-Programme weiterentwickelt.

Reform der Karriereprogramme zielt auf gleiche Chancen für alle ab

Im internationalen Vergleich ist die Beteiligung von Frauen bei der Antragstellung beim FWF hoch. In der frühen Karrierephase ist sie mit 45 Prozent ziemlich ausgewogen (mit Ausnahme der technischen und naturwissenschaftlichen Fächer, wo Frauen noch deutlich unterrepräsentiert sind). Allerdings zeigt sich, dass Frauen deutlich weniger Mittel als Männer beantragen, was den unterschiedlichen finanziellen Antragsgrenzen der diversen Förderungsprogramme geschuldet ist. Derzeit führen die unterschiedlichen Laufzeiten, Förderungsmittel und Antragsbedingungen zu unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Forschenden sowie zu unterschiedlichen Renommees. Die Reduktion auf zwei Programmstufen soll langfristig gleiche Chancen und Renommees für unterschiedliche Förderungsbedürfnisse in der jeweiligen Karrierestufe schaffen, wobei der Förderung exzellenter Wissenschaftlerinnen eine zentrale Bedeutung zukommt. Durch spezifische Maßnahmen sollen Forscherinnen abseits dezidierter Frauenprogramme noch besser und nachhaltiger in der Spitzenforschung verankert werden. Insgesamt plant der FWF im Zuge der Weiterentwicklung des Portfolios, das Budget für die Karriereförderung deutlich zu erhöhen.

Weiterhin Einreichungen in allen Karriereprogrammen möglich

2020 können die Karriereprogramme wie gewohnt beantragt werden (Meitner-Ausschreibung laufend, Firnberg-Richter-Ausschreibung im Frühjahr und Herbst, Richter-PEEK-Ausschreibung im Frühjahr, START-Ausschreibung im Herbst). Im Early-Stage-Bereich ist die Umstellung auf das neue Programmdesign für das Frühjahr 2021 geplant.


Weiterführende Informationen

Ausführliche Meldung zum Abschluss des Konsultationsprozesses (Dezember 2019)